Nach 55 Jahren endet bei Ford in Saarlouis die Autoproduktion. Das letzte Fahrzeug soll bereits am 21. November vom Band rollen, obwohl offiziell erst am 30. November Schluss ist.
Betriebsratsvorsitzender Markus Thal bezeichnete das Produktionsende als emotionalen Wendepunkt. «Das ist ein emotionaler historischer Schnitt», sagte er über das Ende der Ära, das nicht nur die Ford-Beschäftigten, sondern eine ganze Region betreffe.
Derzeit fertigt das Werk täglich noch rund 350 Autos vom Typ Focus. Von den aktuell 2.700 Beschäftigten im Saarlouiser Werk werden 1.000 Mitarbeiter auch nach der Autoproduktion im Werk bleiben und künftig Komponenten sowie Ersatzteile für Ford in Europa produzieren.
Über 15 Millionen Fahrzeuge produziert
Seit Beginn der Fertigung im Januar 1970 sind in Saarlouis mehr als 15,6 Millionen Fahrzeuge gebaut worden. Zu den produzierten Modellen gehörten Escort, Capri, Fiesta, Focus, Kuga und C-Max.
Die erfolgreichsten Modelle waren der Ford Escort und der Ford Focus. Von 2013 bis 2018 wurde zudem das erste in Serie produzierte Elektroauto von Ford in Europa gebaut - der Focus Electric in kleinen Stückzahlen.
Entscheidung fiel 2022
Die Ford-Geschäftsführung hatte im Juni 2022 entschieden, die Focus-Produktion im Saarland zu beenden. Stattdessen erhielt das Werk im spanischen Valencia den Zuschlag für den Bau einer Elektroauto-Plattform.
Die Entscheidung traf die damals noch 4.600 Beschäftigten hart. Eine anschließende Investorensuche zur Übernahme und zum Erhalt des Werks scheiterte letztendlich.
Seit Februar 2024 gilt ein Sozialtarifvertrag, der die Weiterbeschäftigung von 1.000 Mitarbeitern bis Ende 2032 vorsieht. Zudem wurden hohe Abfindungen, Prämien und Qualifizierungsprogramme vereinbart.
Pharmakonzern plant Ansiedlung
Rund 1.400 Beschäftigte wechseln am 1. Dezember in eine Transfergesellschaft. Bei den 1.000 verbleibenden Mitarbeitern läuft ein freiwilliges Programm, bei dem noch bis zu 250 Menschen ausscheiden könnten.
Auf dem Ford-Gelände will sich der Pharmadienstleister Vetter ansiedeln. Er plant in den kommenden Jahren ein Werk für 2.000 Beschäftigte für mehrere hundert Millionen Euro.
(dpa) Hinweis: Dieser Artikel wurde mit Künstlicher Intelligenz (KI) erstellt.